Mehr Transparenz in der BU-Versicherung
Mit der 9. BU-Leistungspraxisstudie sorgt Franke und Bornberg erneut für Transparenz in einem sensiblen Bereich: der Bearbeitung von Leistungsfällen bei Berufsunfähigkeit. Die Analyse basiert auf über 1.650 Leistungsfällen aus dem Jahr 2023 und umfasst 16 große Versicherer – darunter Allianz, AXA, ERGO und Nürnberger.
Vier von fünf BU-Anträgen führen zur Leistung
Eine gute Nachricht: In 80 % der Fälle entscheiden die Versicherer zugunsten der Versicherten. Über die Hälfte der „Nicht-Leistungsfälle“ endet jedoch ohne formelle Ablehnung – meist, weil Unterlagen fehlen oder der Antrag zurückgezogen wird.
Hauptursachen der Berufsunfähigkeit
- Psychische Erkrankungen (29 % der Fälle) – besonders bei Frauen
- Muskel-Skelett-Erkrankungen (19,4 %) – häufiger bei Männern
- Krebserkrankungen (17,8 %) – mit sehr hoher Leistungsquote von 95 %
Unfälle und Verletzungen verursachen weniger als 8 % aller Fälle und spielen eine untergeordnete Rolle.
Verweisungen kaum relevant
Der oft kritisierte Punkt der abstrakten Verweisung hat in der Praxis kaum Bedeutung: Weniger als 1 % aller Ablehnungen beruhen auf Verweisung oder Umorganisationsforderungen.
Bearbeitungszeit: Sechs Monate sind die Regel
Im Schnitt dauert die Entscheidung über einen BU-Leistungsantrag rund 190 Tage. Besonders bei psychischen Erkrankungen oder Unfällen verzögert sich die Bearbeitung durch externe Gutachten. Der Fachkräftemangel bremst zusätzlich.
Fazit
Die aktuelle BU-Leistungspraxisstudie liefert wertvolle Einblicke in die Regulierungspraxis der Versicherer. Versicherte haben heute bessere Chancen denn je – vorausgesetzt, sie kennen ihre Rechte und Pflichten. Wer bei einem BU-Antrag professionelle Unterstützung sucht, findet bei RWM erfahrene Ansprechpartner.